March 21, 2024
April 3, 2024
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Doppelte Wesentlichkeit – kostspielig, wenn falsch gemacht

Die doppelte Wesentlichkeitsbeurteilung ist die Grundlage für jeden CSRD-Berichtsprozess und filtert die zu berichtenden ESRS-Nachhaltigkeitsaspekte der Unternehmen vor.
Duško FILIPOVIĆ
Duško FILIPOVIĆ
Double Materiality – really costly, when done wrong

Ach du meine Güte! Die CSRD und ESRS sind in der Tat ein Dschungel mit derzeit 86 Themenbereichen und über 1.100 zu veröffentlichenden Datenpunkten? Wie soll man sich da noch zurechtfinden? Müssen wir wirklich alles berücksichtigen? Und wie können wir das alles überhaupt bewältigen? Puh, und müssen wir auch noch die Stakeholder mit einbeziehen?

ESRS, CSRD und doppelte Wesentlichkeit? Keine Panik!

Im Folgenden wird VIRIDAD erläutern, wie man die wichtigen ersten  Schritte im European Sustainability Reporting Standards (ESRS)-Berichtsprozess unternimmt und einen passenden Umsetzungsplan entwickelt. Denn am Anfang geht es um die doppelte Wesentlichkeit, welche eben dann die Basis für alle folgenden Schritte bildet.

Doppelte Wesentlichkeit: Worum geht es dabei?

Die doppelte Wesentlichkeit ist ein zentrales Element der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der Startpunkt der Nachhaltigkeitsreise. Sie erfordert, dass Unternehmen ihr Geschäftsmodell und ihre wirtschaftlichen Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette in zwei Dimensionen bewerten:

  • die Wesentlichkeit der Auswirkung und
  • die finanzielle Wesentlichkeit.

Bei der Wesentlichkeit der Auswirkungen bewerten die Unternehmen die Auswirkungen ihres Geschäftsmodells und ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Umwelt und die Gesellschaft (Inside-out). Bei der finanziellen Wesentlichkeit werden die Auswirkungen von Gesellschaft und Umwelt auf das Geschäftsmodell und die wirtschaftlichen Aktivitäten, insbesondere des Cashflows (Outside-in), bewertet.

Im Prozess der doppelten Wesentlichkeit werden strukturiert die Themen der ESRS sowie Themen, die spezifisch für das Unternehmen sind, nach diesen zwei Dimensionen analysiert und die Risiken bewertet. Das Ziel ist dabei, die für das Nachhaltigkeitsmanagement und -reporting relevantesten Themen zu identifizieren und zu priorisieren. Themen, die nicht relevant sind, werden de-priorisiert und müssen auch nicht in das Nachhaltigkeitsreporting aufgenommen werden.

Wesentlich mehr Nachhaltigkeitsthemen müssen berichtet werden. VIRIDAD hilft!

Eine wichtige Neuerung mit der CSRD ist, dass es ausreicht, wenn nur eine der beiden Dimensionen wesentlich ist, um Berichtspflichten auszulösen. Damit wird sichergestellt, dass der Umfang des Berichtswesens und Nachhaltigkeitsmanagements umfassend die ESG-Agenden abdeckt.

Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Konzept der doppelten Wesentlichkeit.
Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Konzept der doppelten Wesentlichkeit.

Obwohl das Grundkonzept der doppelten Wesentlichkeit relativ einfach ist, handelt es sich um ein abstraktes Modell, das in der praktischen Umsetzung herausfordernd ist. Dies ist insbesondere der Fall, da viele Auswirkungen und Risiken schwer zu greifen sind, da sie beispielsweise im Zusammenhang mit zukünftigen Entwicklungen stehen.

Im Folgenden werden wir einige Herausforderungen, die wir in der praktischen Umsetzung der doppelten Wesentlichkeit gesammelt haben, eingehen.

Die Herausforderung

Die Beurteilung von relevanten Nachhaltigkeitsthemen in der ESRS nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit stellt Unternehmen vor mehrere Herausforderungen.

Herausforderungen der doppelten Wesentlichkeitsbewertung
Herausforderungen der doppelten Wesentlichkeitsbewertung

Die Themenwelt in der ESRS ist heute sehr breit und reicht von Klimaschutz über Arbeitsbedingungen im eigenen Unternehmen und bei Lieferanten bis hin zu Korruption und Bestechung. Dabei werden bereits mehr als 100 Themen beschrieben, die es zu beleuchten gilt. Die Bandbreite der Themen ist enorm und erfordert die Einbindung sämtlicher Unternehmensbereiche und Kompetenzen, wobei die Identifikation der richtigen Ansprechperson innerhalb eines Unternehmens herausfordernd ist. Sind die richtigen Personen identifiziert, braucht es ein notwendiges Globalverständnis und Wissen.

Das Wissen rund um die Relevanz der Themen ist im Unternehmen verteilt und muss gebündelt werden. Dabei ist es notwendig, dass alle ein Grundverständnis entwickeln, damit alle am gleichen Strang ziehen. Die Wissensvermittlung ist dabei zentral und erfordert Feingefühl des ESG-Managements, um gegebenenfalls notwendige Veränderungen zu bewirken. Der Prozess dahin ist elementar.

Der Prozess in der doppelten Wesentlichkeit und der ESRS ist heilig, und die Vorgehensweise muss genau und korrekt dokumentiert werden. Nicht nur, weil die Vorgehensweise im CSRD-Bericht offengelegt werden muss, sondern auch, um die Schritte in den Folgejahren zu wiederholen und weiter zu verbessern. Bei der Dokumentation sind Erläuterungen zu den Datenquellen wichtig, wobei Primärdaten gegenüber Sekundärdaten zu bevorzugen sind. Das ist insbesondere bei der Einbindung der Stakeholder relevant.

Bei der doppelten Wesentlichkeit ist die Bewertung der Themen durch interne und externe Stakeholder erforderlich. Eine umfassende Identifikation relevanter Stakeholder und die Entwicklung einer Stakeholder-Kommunikationsstrategie sind nötig. Effiziente Wege der Kommunikation sind gefragt, um die erforderliche Qualität in der Bewertung nach der doppelten Wesentlichkeit sicherzustellen.

Diese ganzen Aspekte fügen sich zu einem grundlegend neuen Beurteilungsrahmen zusammen. Das macht die doppelte Wesentlichkeitsbewertung höchst herausfordernd. Ferner ist das Konzept für viele neu, und eine erstmalige Auseinandersetzung ist nötig. Eine fehlerfreie Analyse ist aber wichtig, da die doppelte Wesentlichkeit den Grundstein für die weiteren Schritte legt und ein gewissenhaftes Vorgehen wichtig ist.

Zu kompliziert? Fehler passieren, sind aber gerade bei der doppelten Wesentlichkeit fatal.

Eine unzureichende Beurteilung kann fatale Folgen haben: Die doppelte Wesentlichkeit ist nicht nur der erste Schritt im CSRD-Reporting-Prozess, sondern viel mehr: Sie ist auch die Grundlage der zu berichtenden Nachhaltigkeitsthemen. Ein Fehler ist sehr kostspielig, denn er verzerrt den gesamten nachfolgenden Berichtsprozess, und das Nacharbeiten ist zeitaufwändig.

Die Wahl des richtigen Partners ist entscheidend, und eine Kombination aus Beratung und digitaler Lösung ist günstig! Sehen Sie in einem Folgeblog selbst, wie VIRIDAD die Anwendung der doppelten Wesentlichkeit in unserer USER STORY gemeistert hat. Bleiben Sie dran!

Durch die optimale Kombination von Beratung und digitalen Lösungen werden Zeit und Kosten gespart, und auditgerechte Nachhaltigkeitsberichte erstellt.

Wir werden Sie effektiv und sicher durch diesen wichtigen Teil der CSRD-Berichterstattung führen.

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